Definition Blog: Was ist ein Blog eigentlich?
Der Begriff Blog ist die Kurzform von Web-Log. Das Wort Blog stellt eine Wortkreuzung aus den Begriffen World Wide Web und Log(-Buch) dar. Ein Blog, der kostenlos ist, ist ein in der Regel öffentlich zugängliches Web-Journal. Den Autor dieses Journals bezeichnet man als Blogger, seine Schreibtätigkeit auf der Website als bloggen. Das Blog ist ein auf XML-basierendes Webseitenformat des Daten-, Informationen- und Gedankenaustauschs und gehört der Familie der RSS-Feeds an. Blogs dienen als Kommunikationsplattform dem kooperativen Austausch von Wissen und Erfahrungen bezüglich jeglicher Themen und ist fester Bestandteil von Web 2.0.
Das Erstellen und Verwalten eines Blogs, also der Eintritt in die „Blogosphäre“ mit Hilfe sogenannter „Bloghoster“, wird kostenlos zum Beispiel auf http://de.wordpress.com/ angeboten und eröffnet auch dem Computerlaie eine flexible, unkomplizierte Möglichkeit des Autorendaseins.
typische Merkmale von Blogs
Blogs sind Webseiten, auf denen sich Menschen thematisch fokussiert austauschen.
In der Regel haben die Leser eines Blogs freien Lesezugriff auf alle Inhalte von diesem und können jederzeit auf die Informationen und aktuelle Meinungen in Form von Kommentaren reagieren. Der Autor kann diese ablehnen oder aber wieder zu den Kommentaren Stellung beziehen.
die folgenen Merkmale sind tyipsch für Blogs
- häufig abwärts chronologisch orientierte (endlose) Liste von Einträgen
- Einträge sind nicht selten aus subjektiver Perspektive verfasst
- Meist sind Diskussionen und Antworten der Leser zu den jeweiligen Blog-Einträgen möglich
- Blogs sind thematisch offen: In Blogs werden Aufzeichnungen geführt, Gedanken niedergeschrieben, Sachverhalte dokumentiert usw.
- die Individualisierung der Kommunikation: jeder kann kommentieren und Stellung beziehen
- die Verlinkung und Vernetzung der Webkommunikation bis hin zur „Blogsphäre“,
- die Interaktivität aller Beteiligten,
- die Aufhebung zwischen Produzent und Rezipient und damit auch zwischen Profis und Laien.
Man erkennt Blogs unter anderem an der umgekehrt chronologischen Anordnung der Einträge. Die neusten Artikel (englisch „Posts“) stehen immer oben.
Die Inhalte eines typischen Blogs sind meist aktuell, informell und und gelgentlich auch persönlich formuliert. Kommentare durch Leser sind in Blogs erwünscht und können bei Bedarf auch wieder kommentiert werden. Blogeinträge können von den schreibenden Bloggern sowohl durch Kategorisierung geordnet, und in der Regel auch datiert und archiviert werden. Der sogenannte „Bloggroll“ verlinkt auf andere vom Autor gelesene Blogs.
Mit dem „Trackback“ kann man eine Verlinkung auf einen anderen Blog verweisen, der auf einen anderen Eintrag Bezug nimmt.
Blogbeispiele aus Schule und Unterricht
http://www.medienpaedagogik-praxis.de/
Dieser Blog richtet sich an alle Personen, die mit Jugendlichen zu tun haben. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der medienpädagogischen Praxis. Es werden Materialien (z.B. Musik), Methoden, Tipps (z.B. Literatur), Tricks und Aktuelles ausgetauscht.
http://www.herr-rau.de/
Der Lehrerzimmer Blog wurde von einem engagiertem Lehrer („Herr Rau“) mit seinem Deutsch-LK eingerichtet und über zwei Jahre geführt. Er wurde von den SchülerInnen und dem Lehrer dazu genutzt, sich zum einen über den Unterricht und dessen spezifische Inhalte, wie zum Beispiel verschiedene Lektüren oder Zusatzaufgaben, aber zum anderen auch über andere Themen, die das Fach Deutsch betreffen, auszutauschen. So sind auf der Seite außerdem Buch- und Theaterkritiken, Beiträge zu verschiedenen Themen unter der Rubrik „Fundstücke“ oder Reportagen zu finden, wie auch Informationen zu der Kursfahrt. Der Blog ist inzwischen einer der bekanntesten deutschen Lehrerblogs mit einer sehr großen Community an Lesern und Partnerblogs.
Unterrichtsblog-Grundschule
Dieser Blog gibt Einblicke in das tägliche „Geschäft“ von Lehrern und Lehrerinnen an Grundschulen und stellt Unterrichtsmethoden dar. Der Leser hat die Möglichkeit die Beiträge zu kommentieren und zu bewerten, wodurch die Möglichkeit eines Austausches zwischen den Autoren und Lesern besteht. Ein Vorteil des Blogs ist, dass die Beiträge in unterschiedliche Kategorien gegliedert sind und dadurch eine große Übersichtlichkeit geschaffen wird. Hier werden Grundschullehrer/innen und Eltern angesprochen. Bei Unterrichtsblog.de berichten Lehrer/innen über durchgeführte Unterrichtsstunden, über Pannen, Gelungenes, Preisverleihungen usw. Es soll eine Ergänzung zu der angewandten Methotik zustande kommen.
Pisaschock
Ein Blog namens pisaschock.de wurde 2009 von den Schülern eines Leistungskurs für Sozialwissenschaften eingerichtet. Zu finden waren hier Unterrichtsmaterialien, Projektbeispiele sowie Verläufe und der jeweiligen Unterrichtseinheiten mit Dokumentation. Diese können intern wie extern kommentiert werden.
Der Lehrerfreund
Der Lehrerfreund ist ein in der „Lehrerszene“ sehr bekannter Blog rund um das Thema Lehrer und Schule der seit 1999 existiert. Neben vielen Informationen zu den Unterrichtsfächern Deutsch und Geschichtsunterricht (wie Arbeitsblätter, eigene Schülerprojekte und Anregungen für den eigenen Unterricht) werden auch Themen Betrachtet die nicht direkt mit dem Unterricht zusammenhängen, wie das Lehrerarbeitszimmer und aktuelle Informationen zur Bildungspolitik. Der Autor spricht bei seiner Seite selbst von einem „Portal“ um das Thema Schule und Bildung:
Der Lehrerfreund ist ein Portal rund um das Thema Schule und Bildung. Im Vordergrund steht die Veröffentlichung von aktuellen News aus Bildungspolitik und Schule, wobei darauf geachtet wird, vor allem individuellen Content (wie Interviews, Statements zu bildungspolitischen Ereignissen usw.) zu produzieren. Weiterhin finden Sie auf Dem Lehrerfreund ausführlich kommentierte Links zu Sites mit guten Materialien und Tipps und Unterrichtsmaterialien aus der Praxis, i.d.R. zu den Fächern Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde/Politik. Eine Zusammenfassung der besten Beiträge und exklusive Tipps zum richtigen Surfen und Unterrichten erhalten alle AbonnentInnen des Newsletters kostenlos zugeschickt.
Des Zielgruppe des „Lehrerfreund“ sind durch die gegebenen Inhalte hauptsächlich Pädagogen und Studenten des Lehramts sowie bildungspolitisch Interessierte Leser.
blog.4teachers.de/
Unter diesem Link befindet sich eine schöne Sammlung an neuen und überarbeiteten Blogs von Blog-Anfängern rund um die Themen Schule, Unterricht und Bildung. Es finden sowohl Blogs zu sehr allgemeinen Themen, wie „elearning“ oder „Medienpraxis“ als auch zu speziellen Unterrichtsfächern. Die Blogs richten sich an Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschullehrer sowie an Gymnasiallehrer. Zu finden sind in der Regel nur Blogs die von 4 Teachers gehostet werden.
Blogs als Methode in Unterricht und Schule? Anregungen.
Die Methode des Blog kann auch gewinnbringend in der Schule für einzelne Unterrichtsfächer genutzt werden. Im Folgenden werden verschiedene, bereits existierende, Möglichkeiten dargestellt:
- Unterrichtsdokumentation durch LehrerInnen:
LehrerInnen dokumentieren in einem Blog den Unterrichtsverlauf, indem sie Material und Informationen für SchülerInnen bereitstellen und ihre Unterrichtsaktivitäten dort zusammenfassen. - Materialbereitstellung durch LehrerInnen, Aufgabenbearbeitung durch SchülerInnen:
LehrerInnen betreiben für SchülerInnen einen Blog, wo sie Material und Aufgaben „abholen“ und ihre Aufgabenlösungen posten. - Gemeinsamer Blog von LehrerIn und SchülerInnen zum Austausch:
LehrerInnen betreiben mit SchülerInnen zusammen einen Kurs- bzw. Fachblog. SchülerInnen holen nicht nur Material und Aufgaben ab und kommentieren und posten Aufgabenlösungen, sondern stellen selbst gleichberechtigt Beiträge ein. - Austausch von SchülerInnen über Unterricht:
SchülerInnen nutzen Blogs, um sich über den Unterricht und dessen Inhalte auszutauschen. - Kommunikation und Präsentation über Blogs:
Arbeitsgruppen, z.B. Schülervertretungen oder Fachschaften, einer Schule kommunizieren über einen Blog und präsentieren damit zugleich ihre Arbeit. Auch können ganze Schulwebsites in Form eines Blogs existieren. Aktivitäten der Schule werden in einem Blog dokumentiert und die ganze Schule hat die Möglichkeit über den Blog zu kommunizieren. - Nutzung von bestehenden Blogs anderer Institutionen:
Es gibt eine Vielzahl von bereits erstellten Blogs, die in den verschiedenen Unterrichtsfächern genutzt werden können.
Hier ein Beispiel: Ein Ziel des Politikunterrichts ist es, den SchülerInnen Möglichkeiten zu zeigen, mit denen sie sich politisch aktiv einbringen und informieren können. Eine Möglichkeit bietet die Seite von Abgeordnetenwatch. Betrieben wird diese Seite von dem gemeinnützigen Verein Parlamentwatch e.V., der sich durch Spenden finanziert. Hier können alle BürgerInnen, und somit auch die SchülerInnen, die Abgeordneten des Bundestags befragen. Der Blog ist ein Diskussionsforum, an welchem sich alle beteiligen können. Außerdem sind auf der Seite die Steckbriefe aller Bundestagsabgeordneten einsehbar. Weiterhin stehen das Abstimmungsverhalten und die Nebentätigkeiten der Abgeordneten im Fokus.
Das Nutzen eines Blogs ist für die Schule bzw. die LehrerInnen und SchülerInnen deutlich attraktiver als die der Nutzung einer eigens erstellten html-Seite. Wenn Aktivitäten im Internet dokumentiert werden sollen, ist das zumeist mit erheblichen Aufwand verbunden. Die Erstellung einer html-Seite mit Kindern ist in angemessener Zeit nicht realisierbar und kann mit allen Zwischenschritten zu einem richtigen Projekt wachsen. Ein Blog bietet den Vorteil, dass er durch seine einfache Struktur, sehr schnell zur Dokumentation im Internet genutzt werden kann, sodass innerhalb einer Woche mehrer Beiträge verfasst werden können.
Beispiel: Nutzung externer Videoblogs im naturwissenschaftlichen Unterricht
Eine gute Anregung, wie Blogplattformen im Matheunterricht verwendet werden können, ist auf der Seite mathehilfe.tv gegeben. Hier werden zu verschiedenen Themen der Mathematik und Physik Nachhilfevideos zur Verfügung gestellt, in denen Begriffe, mathematische / physikalische Zusammenhänge oder bestimmte Aufgabentypen erklärt werden. Diese Videos können kommentiert, oder auch eigene Wunschaufgaben gepostet werden, die von den Bloggern innerhalb von einer Woche beantwortet werden.
An diesem Beispiel wird deutlich, wie man im Mathematik- und Physikunterricht Blogs benutzen kann: Die Schüler können bei Problemen ihre Fragen stellen, die dann vom Lehrer bzw. von anderen Schülern beantwortet werden. Dazu können die Schüler Artikel zu selbst gewählten Lernbereichen publizieren und dies mit einer Videobotschaft unterstreichen. Ebenfalls hat der Lehrer die Möglichkeit Lernvideos zu bestimmten Aufgabentypen (z.B. Kurvendiskussion) zu erstellen, so dass die Schüler immer wieder „nachsehen“ können, wie man beim Lösen dieser Aufgaben vorgeht.
Schultagebuch in der Grundschule – die Elefantenklasse
Eine weitere Möglichkeit Blogs im Unterricht einzusetzen bildet der Einsatz als „Klassentagebuch“ wie es z.B. bei einer 4. Grundschulklasse auf Elefantenklasse.de geschieht. Bereits seit der 2. Klasse wird dieses Tagebuch geführt.
Auch gerade für die Orientierungsstufe und Mittelstufe der weiterführenden Schulen eignet sich dieses Konzept sehr gut. Die Schüler stehen so in engem Kontakt zu den Unterrichtspersonen, können sich mitteilen und auch sämtliche Termine online einsehen. Dazu können die Ergebnisse einiger besonderer Stunden und gemeinsame Erlebnisse in Form von Fotos präsentiert werden, was die Klassengemeinschaft durch den gemeinsamen Austausch fördert. Auch für die Eltern bietet dies gerade in der Orientierungsstufe die Gelegenheit immer auf dem aktuellen Stand des Klassengeschehens zu bleiben.
Dieses Vorgehen ist natürlich erst recht mit älteren Schülern fruchtbar: das zeigt dieser Blog welcher in der Kursoberstufe von einem Leistungskurs Sozialwissenschaften genutzt wird <- ein schönes Beispiel (von vielen!), wie Blogs in den Unterricht mit eingebunden werden können.
Beispiel: Blogs als LMS Ersatz – blogunterstütztes selbstorganisiertes Lernen
Diese Internetseite erläutert die Verwendung von Blogs um „Selbstorganisiertes Lernen“ zu unterstützen. Hier wird der Blog wie ein Mini LMS verwendet, ein Blog bietet zwar nicht ganz so viel Funktionen wie ein LMS wie etwa Ilias oder Moodle aber ermöglicht es auf sehr schnelle Weise in Gruppen rechtebasiert Inhalt zu erstellen und auszutauschen.
Die Lehrkraft erstellt einen „Lehrerblog“, in dem sie, kursspezifisch, die Gliederung der kommenden Stunde möglichst aktuell und kurz präsentiert. Auch werden hier Arbeitsanweisungen in Form von Aufgaben zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus können auch Links zu Informationsseiten im Internet eingestellt werden. Die Lehrkraft fungiert somit als Starthilfe für seine SchülerInnen – als „Portal in Internet“. Diese Inhalte müssen immer vor der Stunde „im Blog“ vorhanden sein, da die Schüler sich so schon auf die Stundeninhalte einstellen (eventuell sogar vorbereiten) können und fehlende SchülerInnen keine Ausrede für nicht nachgeholte Inhalte oder Hausaufgaben haben. Die SchülerInnen erstellen einen Lernerblog, in dem Sie den Verlauf ihres Arbeitsprozesses und / oder die Ergebnisse dessen darstellen. Das bedeutet, dass sie in ihrem Blog die von der Lehrkraft gestellten Aufgaben / Arbeitsaufträge bearbeiten.
So gesehen kann ein Blog auch ein LMS, also ein Learning Management System ersetzen, in dem der Lehrer seinen eigenen Lehrerblog nutzt um das Unterrichtsgeschehen zu kommentieren und Unterrichtsmaterialien und Aufgaben einzustellen.
Beispiel: Microblogging via Twitter im Lateinunterricht: zeitnahe Kurztelegramme
In dem englischsprachigen Blog TeachPaperless stellt ein Lehrer verschiedene Möglichkeiten vor, Unterricht und technische Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts miteinander zu verbinden. Eine der vorgestellten Methoden betrifft das Bloggen im Lateinunterricht. Die Methode Blog wird dazu genutzt, dass Schülerinnen und Schüler ihre Übersetzungen Schritt für Schritt online stellen. Über den populären kostenlosen Microbloganbieter Twitter arbeiten sie zeitgleich in Gruppen zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Bei diesem trendigen Vorgehen kann der Lehrer nun theoretisch das Funktionieren der Gruppenarbeit, sowie den individuellen Fortschritt der einzelnen Lernenden live mitverfolgen und bewerten.
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Weiterführende Links:
- http://www.schuleundcomputer.de/blogs-in-der-schule
- http://lisarosa.wordpress.com/praxisbeispiele/unterrichts-und-schulblogs/
- http://lehrerfortbildung-bw.de/werkstatt/cms/wordpress/ Sehr gute umfassende Einführung zum Thema WordPress: Installation/ Selbst hosten? / Addons / Theme Anpassung
- Video auf MK: Videoclips erklären was ein Blog ist zu viel zu lesen in diesem Artikel? Diese Filme erklären das Phänomen des Bloggings kurz und knackig
- Artikel auf MK: Lehrer in der Blogosphäre: Tendenzen bei Webblogs Textartikel: Warum bloggen eigentlich so viele praktizierende Lehrer ? sind diese gut organisiert
Ich bin schon einverstanden das man Blogs nutzen kann , besonders die Schüler können durch diese Blogs viele interessante Sachen lernen. Und wenn wie erlich sein sollten , dann weiß jeder von uns das die Schüler schon jetzt viel zu viele Zeit am Computer verbringen, wiese das nicht nitzen.
Blogs werden in der Lehre kaum benutzt. Das finde ich echt schade!
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