Musikvideoclips im Unterricht nutzen: Songs von Youtube zum Thema Krieg

Youtube Videos im Unterricht nutzen?

Das 2005 gegründete Videoportal You Tube hat sich zu einer der meist besuchten Internetseiten weltweit entwickelt. Im Jahr 2010 verkündete YouTube, dass das Videoportal täglich 2 Milliarden mal aufgerufen   und dass pro Minute 35 Stunden Videomaterial über You Tube hochgeladen werde ( Zahlen nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Youtube) .

Vor allem für Jugendliche ist You Tube zu einem festen Bestandteil ihres Alltags geworden. Aus diesem Grunde sollte die Institution Schule vermehrt auf den Einsatz des Mediums You Tube setzen.

Eine Hauptforderung der konstruktivistischen Didaktik ist, dass die Lehrperson Lernumgebungen schafft, die an die subjektiven Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler anknüpfen und sie somit zu einer Konstruktion von Wissen auf der Basis ihrer Vorstellungen einladen. Inzwischen finden sich auch schon etliche meist englischsprachige Videoplattformen die sich speziell an Lehrer und den Kontext der Bildungsinstititution Schule reichten. Hierzu wurde schon berichtet.

Im Einsatz von You Tube als Unterrichtsmedium ist eine Anknüpfung an die individuellen Erfahrungen und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler möglich, da Online-Plattformen wie You Tube im Alltag stark zur Meinungsbildung von Jugendlichen beitragen.

Immer wieder kommt die Forderung auf, den Umgang mit dem Internet, hier vor allem der Online-Plattformen, zu einem festen Bestandteil des allgemeinen Unterrichtsstoffes zu machen. Eine solche Sensibilisierung für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Medium Internet, lässt sich vor allem durch den betreuten, aktiven Umgang mit diesem Medium erreichen, bei dem den Schülerinnen und Schüler Mehrwerte und potenzielle Gefahren aufgezeigt werden. Durch den betreuten aktiven Umgang, der sich beispielhaft durch die Nutzung von You Tube – Videos im Unterricht erreichen lässt, wird man auf der einen Seite der Forderung nach einer besseren Schulung der Schülerinnen und Schüler für den Bereich der Internetnutzung gerecht, auf der anderen erfährt der Unterricht eine stärkere Orientierung an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, in dem ein zentraler Aspekt der Alltagswelt, die Nutzung von You Tube, zu einem zentralen Bestandteil modernen Unterrichts wird.

Hürden: pädagogische und medienrechtliche Aspekte

Bei der Nutzung von You Tube als Unterrichtsmedium stellt sich die Frage des Urheberrechts und ob eine Verwendung von You Tube – Videos in einem legalen Rahmen möglich ist. Videos, die auf der Plattform You Tube angeboten werden, unterliegen dem Urheberrecht und dürfen daher nur im Rahmen der jeweiligen Nutzungslizenz verwendet werden. Im speziellen Fall von You Tube sehen die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vor, dass nur das Abspielen per „Livestream“ erlaubt ist . Unter dem Begriff Livestream versteht man den Empfang und die gleichzeitige Wiedergabe von Audio- oder Videomaterial. Dieses Material befindet sich somit nicht auf dem eigenen PC, sondern wird von einem Server zur Verfügung gestellt

Somit ist das Abspielen von You Tube – Videos über das Internet per Livestream legal, da hierbei die geltenden Nutzungsbestimmungen beachtet werden. Sobald jedoch Videomaterial von You Tube runtergeladen wird, werden die Nutzungsbestimmungen verletzt und die Verwendung im Unterricht wird illegal. Gerade auf die Probleme in Urheberrechtsfragen sind die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren, da ihnen hierfür, in der Mehrheit, das entsprechende Wissen fehlt.

Dadurch, dass You Tube im Unterricht eingesetzt wird, können die Schülerinnen und Schüler im praktischen Gebrauch Medienkompetenzen, wie sie die Medienerziehung im Zuge der Medienpädagogik, definiert. Die Schülerinnen und Schüler können im Zuge des Einsatzes von You Tube und anderen „Werkzeugen“ des Web 2.0 einen aktiven, kritischen, selektiven und bewussten Umgang mit den Neuen Medien erlernen. Auf diese Weise ließe sich die Medienerziehung in den Unterrichtsalltag integrieren. Dies wäre ein wichtiger Schritt, da das Internet, bei all seinen Vorteilen, natürlich auch Schattenseiten beinhaltet, auf die die Schülerinnen und Schüler hingewiesen und sensibilisiert werden müssen.

fachpraktische Beispielausarbeitung zu diesem Artikel: Krieg als Thema in Youtube Videoclips

Das Thema Krieg, das in einer Vielzahl von Fächer behandelt wird, wird an dieser Stelle als Beispiel für den Einsatz von You Tube – Videos im Unterricht dargestellt. Zu allen Zeiten nutzten Texter und Komponisten Lieder als Form, ihre Ablehnung gegen Kriege kundzutun. Udo Lindenbergs Lied „Wozu sind Kriege da“, Marlene Dietrichs Interpretation „Wo sind all die Blumen hin“ und „Land of Confusion“ von Genesis sind Beispiele dafür, dass da Thema immer wieder in Lieder, auch auf recht unterschiedliche Art und Weise, thematisiert und dargestellt wird. Alle drei Lieder unterscheiden sich in der Art der Darstellung des Themas, der Herangehensweise und auch des Betrachterwinkels. Während Marlene Dietrich im Video tief ergriffen wirkt, bekommt das Musikvideo der Gruppe Genesis, durch den Einsatz von Gummipuppen und die Art der Darstellung, eine Art Comedy – Character. Das Lied „Wozu sind Kriege“ dar zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass hier aus der Sicht eines Kindes auf das Thema Krieg geblickt wird. Hier zeigt sich, wie oben beschrieben, dass es verschiedene Ansätze gibt, das Thema Krieg in Liedern zu behandeln und darzustellen. Um dies besser, als nur mit einem bloßen Liedtext – Abdruck, darzustellen, eignen sich vor allem Videos. Hier bietet You Tube eine gute Möglichkeit, schnell und einfach solche Medien in den Unterricht zu integrieren. Voraussetzung hierfür ist jedoch das Vorhandensein eines Computerraums oder eines Beamers im Klassenraum und die notwendige Internetverbindung.

Das Thema Krieg beeinflusst wie kaum ein anderes Thema, Epochen- und Altersgruppen übergreifend, die Menschen. Dabei kann die Darstellung in sehr unterschiedlicher Weise erfolgen, wie die unten folgenden Lieder zeigen.

 

Marlene Dietrich,  Wo sind all die Blumen hin (1962)

https://www.youtube.com/watch?v=aLAxbQxyJSQ

 

Udo Lindenberg und Pascal, Wozu sind Kriege da? (1981)

https://www.youtube.com/watch?v=QpFiKQXkaHk

Genesis, Land of Confusion (1986)

http://www.youtube.com/watch?v=zU9lv_WqK6k

Handreichung: Arbeitsblatt – Krieg als Thema in den Videoclips

Für die drei genannten Lieder wurde Arbeitsblatt – Videoclipanalyse Thema Krieg erstellt, das sich zum Einsatz im Unterricht oder als Hausaufgabe eignet.

Gastautor: Stefan Weber


Weiterführende Ressourcen:

Ein Kommentar zu “Musikvideoclips im Unterricht nutzen: Songs von Youtube zum Thema Krieg”

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