Videotutorial: Das Prinzip Tagging – erklärt am Beispiel von Unterrichtslinks mit Mr Wong

Tagging im Internet:  semantische Beschreibung von Inhalten über Schlagwörter

Tagging ist eine Form der freien Verschlagwortung und Beschriftung. Über verschiedene Tags (zu deutsch: Schlagwörter) können Inhalte beschrieben werden.

Über die freie Kombination beliebiger Schlagwörter ist es so für den Nutzer möglich „flache“ inhaltliche Einordnungen seiner Inhalte vorzunehmen. Eine Kombination von Schlagwörtern bietet gegenüber der Nutzung von Ordnern den Vorteil,  dass die Hierarchie flach und flexibel ist. Schlagwörter können jederzeit verändert werden. Aus der Kombination von zwei oder mehreren Schlagwörtern ergeben sich Verkettungen die mit einem geringen Aufwand die Quellen sehr genau beschreiben.

Beispiel für userdefinierte Tags auf Bilderbörse Flickr.com
Old, red, cars: Beispiel für userdefinierte klickbare Tags auf Bilderbörse Flickr.com

Internetseiten welche Ihren Benutzern ermöglichen Inhalte zur Charakterisierung mit Tags zu versehen sind beispielsweise Seiten wie  die Videobörse YoutubeDer Microblog Dienst Twitter, Die Musikcommunity last fmder Lesezeichendienst Mister Wong, und die Bilderbörse Flickr.

Tagging wird oft als das pragmatische Ordnungsprinzip des Web 2.0 beschrieben.

Am Beispiel des Bildes rechts welches der beliebten Bilderbörse Flickr (siehe auch unser Artikel zu verschiedenen Bilderbörsen) entnommen ist, wird das potential des Tagging deutlich. Der Benutzer jacqamoe hat ein Bild eines schönen roten Oldtimers hochgeladen und dieses sehr treffend mit den Schlagwörtern „old“, „red“, „cars“ und „beautiful“ verschlagwortet. Jedes dieser Worte beschreibt einen integralen Aspekt des Bildes.

Allgemein: jedes Tag ist für sich alleine klickbar.  So ist es dem Benutzer direkt aus dem Bild heraus möglich über den Klick auf „red“ weitere Fotos in der Schlagwortdatenbank von Flickr zu finden die mit diesem Textbaustein verschlagwortet sind. Bei klick auf den Tag „red“ gefunden werden möglicherweise rote Äpfel, oder auch Fotos von Frauen mit roten Lippen die ebenfalls von anderen Usern mit „red“ semantisch spezifiziert wurden. Die Treffer hängen bei derartigen offenen Schlagwortkatalogen wie sie auch youtube stellt stark von der Kompetenz der Benutzer ab – wer nicht weiß,was Tags sind kann diese nur unzureichend nutzen.

Tag Clouds: semantische Schlagwort Kombinationen als Organisationssystem

Von groß nach klein

Eine Ansammlung von verschiedenen Schlagwörtern heißt Tag Clouds.  Andere Nutzer einer Webseite können diese Informationen dann durch die Suche nach einem Schlagwort finden. Die Nutzer agieren dabei ohne feste Indexierungsregeln.

In einer Tag Cloud werden die populärsten und relevantesten Schlagwörter der Häufigkeit nach typographisch am größten dargestellt.

Es gibt viele Vorteile dieser gemeinschaftlichen Kategorisierung. Das Kategorisieren ist partizipativ und somit sozial. Der Kategorisierungsaufwand wird auf viele verschiedene Schultern verteilt. Auch können bessere Suchergebnisse erzielt werden, wenn die Objekte von denjenigen kategorisiert werden, die sie auch später benutzen.

Viele Web 2.0 Websiten machen eine kollektive Schlagwortsammlung der Allgemeinheit zugänglich, was dann wiederum anderen Gemeinschaftsmitgliedern eine gute Suchmöglichkeit bietet.

Ein bekanntes und sehr interessantes Beispiel bietet der Social Bookmark Service Mr Wong (Ein weiterer Beitrag zum Phänomen Social Bookmarking und wie man dieses nutzen kann findet sich in diesem Artikel), von diesem ist auch der Screenshot entnommen.

Nachteile der Nutzung von Schlagwörterkombinationen / Tagclouds

Natürlich gibt es auch einige Nachteile des mit dem freien communitybasierten Verschlagworten / Tagging : Wenn Inhalte von professionellen Autoren erschlossen und kategorisiert werden, gibt es ein validiertes zentral verwaltetes – gleichsam „kontrolliertes“ – Vokabular.

Beim Social Tagging ist das nicht der Fall. Deshalb ist es möglich, dass die Inhalte zersplittern: Manche Benutzer verwenden beim Tagging den Singular, andere den Plural. Ein weiteres Beispiel: zusammengesetzte Wörter werden mal mit Binde-, mal mit Unterstrich und mal zusammen geschrieben.

Ein weiteres Problem ist das Auftreten von Synonymen und Homonymen. Oft ist die genaue Bedeutung eines Begriffes nur im Kontext zu verstehen, da der ein und derselbe Begriff für total verschiedene Konzepte stehen kann. So kann zum Beispiel der Begriff apple die Frucht oder die Firmen Apple Inc. oder sogar das Platten Label Apple Records meinen.

Im Folgenden Screencast werden die wichtigsten Funktionen des Social Bookmark Services Mr Wong vorgestellt. Auf dieser Community werden von den Mitgliedern Tags / Schlagwörter genutzt um sich gegenseitig thematisch Dokumente und Fundstellen vorzustellen und auszutauschen.

Screencast: Social Tagging erklärt am Beispiel der Schlagwortverwendung beim Social Bookmark Service Mister Wong (Beitrag Dilek Gül und Theresa Weiß)

  • Der Social Bookmark Service Mister Wong bietet die Möglichkeit Links von favorisierten Webseiten, sprich Lesezeichen (engl. Bookmarks), auf der öffentlichen Internetpräsenz http://www.mr-wong.de online anzulegen, zu organisieren, zu kommentieren und durch Tags zu kategorisieren.
  • Nach kostenloser Registrierung und der Installation der entsprechenden Toolbar (insb. Firefox-Toolbar), ermöglicht Mister Wong dem Nutzer somit seine Lesezeichen systematisch übers Netz zu verwalten. Hierdurch besteht, im Gegensatz zu im eigenen Webbrowser gespeicherten Links, die Möglichkeit, von überall auf der Welt Zugriff auf die angelegten Bookmarks zu haben und stetig Neue hinzuzufügen.
  • Entdeckt man nun im Internet eine interessante Website, die man gerne bookmarken möchte, klickt man einfach auf den roten Mister Wong-Button in der installierten Toolbar, wodurch sich automatisch ein Fenster öffnet, in dem schon die URL und der Titel der Website angegeben sind. Der Nutzer kann nun noch einen Kommentar hinzuzufügen bzw. die Website mit einem oder mehreren Tags versehen.
  • Die so gespeicherten Bookmarks können entweder öffentlich zugänglich, oder aber auch privat angelegt werden und sind in dem entsprechenden Nutzer-Account unter Favoriten einsehbar.
  • Die vom Nutzer zugewiesenen Tags werden bei Mister Wong in einer Tag-Cloud nach präferierten Themengebieten organisiert, die mit jedem gespeicherten Link anwächst. Diese Art des Organisationssystems durch Tagging bietet eine echte Alternative zu den starren, in sich verschachtelten Ordner-Hiearchien der bisherigen Datenbanken, da man nun einen favorisierten Link thematisch flexibler mehrere Tags zuweisen kann.
  • Mister Wong bietet zudem die für die Web 2.0-Angebote typischen sozialen Community-Dienste (sog. Folksonomy) an. Die Nutzer haben somit die Möglichkeit öffentliche Tags anderer Nutzer per interner Suchmaschine zu recherchieren und einzusehen. Sie können die Tags mit einem Klick übernehmen, untereinander Gruppen bilden, sich zu „Buddys“ zusammenschließen und per internem Mailsystem in Kontakt treten.
  • Durch diese regen Austauschmöglichkeiten erwächst eine thematisch strukturierte Community, die sich zu sogenannten Expertengruppen zusammenschließen kann (Social Tagging).

Der Unterschied des im Screencast angeführten Beispiel von Mister-wong.de liegt gegenüber normalen Suchmaschinen wie insbesondere Google liegt darin, dass die gefundenen Webseiten von einer menschlichen Community empfohlen werden. Das dieses Konzept auch Schwächen hat kann man am Beispiel des viralen Marketings sehen, jedoch wiegt der Vorteil einer Expertencommunity doch in der Regel höher.

Weiterführende Links und Materialien:

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