Computerspiele für Schule und Unterricht: Serious Games
Dass Computerspiele mehr sind, als nur ein kurzweiliger Zeitvertreib ohne realen Nutzen, ist keine neue Erkenntnis. Diese Erkenntnis machen sich mittlerweile immer mehr Spieleprogrammierer zu Eigen. Doch was sind überhaupt die so genannten „Serious Games“ und sind diese tatsächlich empfehlenswert?
Der Begriff „Serious Games“ bedeutet soviel, dass ein Spiel nicht nur konzipiert wurde, um zu unterhalten, sondern um zugleich ernste Inhalte zu vermitteln. Anders als bei herkömmlicher Lernsoftware ist der Lehrcharakter allerdings nicht so offensichtlich. Edutainment heißt das Konzept, das seit 2002 Einzug in die mediale Welt der Unterhaltung findet.
Simulation Dritte Welt Familie „Ayiti: the cost of Life“
Eines dieser „serious Games“ ist das Spiel „Ayiti: the Cost of Life“. Unter dem Link gelangt man auf die Startseite dieses Spiels. Das von der UNICEF mitentwickelte Spielprinzip fällt unter das Simulation Genre.
Die Steuerung ist simpel und bedienerfreundlich. Man merkt schnell, dass dieses Spiel für Kinder gedacht ist. Die Story des Spiels ist ebenfalls schnell erzählt.
[singlepic id=70 w=214 h=160 float=left]Die User sollen die Familie Guinard, eine auf Haiti lebende fünfköpfige Familie, bestmöglich über vier fiktive Jahre hin durch durchs Leben bringen.
Dabei gilt es je nach gewählter game-playing Strategie ein besonderes Augenmerk auf die Gesundheit, die Bildung, die Lebensfreude oder das Einkommen der Familie zu legen. Schafft man es beispielsweise in der „Education“- Strategie, dass die Kinder eine schulische Ausbildung erhalten, wirkt sich dies positiv auf deren Zukunftsaussichten aus, eben wie im wirklichen Leben. Ebenso erhalten die Eltern durch bessere Bildung lukrativere Jobs und können so einfacher ihre Familie ernähren.
[singlepic id=74 w=107 h=80 float=left]Die vier Jahre, die es die Familie zu versorgen gilt, sind aufgeteilt in je 4 Seasons, die den Jahrezeiten in Haiti entsprechen z.B. Trockenzeit und Monsunzeit. [singlepic id=72 w=214 h=160 float=right]Nach jeder Season macht die Familie einen Kassensturz, wobei Einnahmen z.B. durch die Arbeit als Rumdestillateur oder Marktfrau und Ausgaben für z.B. Schule, ein Fahrrad oder einen Krankenhausaufenthalt gegen gerechnet werden.
Unterm Strich entscheidet das Einkommen der Familie stark über deren Wohlbefinden und deren schulische Bildung. Besonders viel Geld lässt sich natürlich in den Jobs verdienen, die nicht gerade förderlich für eine gute Gesundheit sind. Schon steckt man in einem Teufelskreis, aus dem es nur schwer zu entkommen scheint.
Viel Geld durch „harte Jobs“ verdienen, bedeutet viel Geld für Krankenhausaufenthalte bezahlen, auf der anderen Seite ermöglicht man durch das Geld den Kindern eine schulische Ausbildung.
Schafft man es die Familie erfolgreich durch die 16 Seasons zu bringen, erhält man deren prognostizierte Zukunft und deren Chancen im weiteren Lebensverlauf.
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Fazit zum Test – Simulation Dritte Welt Familie für erste Welt Kids ?
Geht man davon aus, dass das Spiel letztlich programmiert wurde, um Kindern auf spielerische Art und Weise näher zu bringen, dass nicht jedes Kind auf unserer Erde ein so „selbstverständliches“ Leben führt, wie Kinder aus postindustriellen Gesellschaften, dann ist dies durchaus gelungen. Der User erfährt aus seinem Handeln direkte Konsequenzen für die Familie und nimmt hoffentlich mit, das Schule in anderen Ländern durchaus als Privileg anzusehen ist oder, dass gemeinnützige Arbeit alles andere als unnütz ist. Ingesamt ist das Spiel jedoch sehr kurzweilig und leider nur auf Englisch, was für die meisten Kinder erstmal eine Hürde darstellt. Zudem waren etliche Versuche notwendig, um das erste Erfolgserlebnis einzufahren, da die fünfköpfige Familie ähnlich schwer zu managen ist, wie eine entsprechende in der Realität…
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Weiterführende Links zum Artikel:
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Das Ayiti Spiel auf der Unicef Seite
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http://www.spielbar.de/neu/, Informationen zum Thema Serious Gaming auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung
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Langweilig! Aber was will man von kostenlosen Spielen erwarten. Da gibts höchstens eine handvoll gute.